September-Tour Val di Fiemme

Ich mußte nochmal vor dem Winter raus an die frische Luft. Da sich keine weiteren Mitstreiter mit zu wenig Cappuccino im Blut fanden, bin ich kurzfristig vom Wetter gesteuert noch mal ein paar Tage ins Val di Fiemme nach Varena bei Cavalese. In der Nachbetrachtung hatte ich wirklich das goldene (Herbst-)Los gezogen. Es war genau die Woche zwischen regnerisch und kühl vorher und Regen mit Überschwemmungen nachher.

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Da ich seit ewigen Zeiten nicht mehr "gebückt" in den Bergen war, habe ich einfach mal 2 Freunde eingepackt. So ist man maximal flexibel ....

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Anreise

Wie immer am Vortag die Raketen im Anhänger verzurrt und natürlich alles für die Fahrt vorbereitet - insbesondere Essen und Trinken. Diesmal soll der Sonntag als Reisetag herhalten. Wegen LKW usw. Aber ich hatte die Rechnung ohne das Ferienenden in Süddeutschland gemacht. Es war "Action" auf den Autobahnen. Viel Unruhe, viele Unfälle, hauptsächlich an den üblichen Grenzstellen, und meist Richtung Norden, aber ich bin nicht gänzlich verschont geblieben.
Diesmal war der Start etwas anders, es ging wechselhaften Wetter aber in vollem Vertrauen auf die Wetterfrösche los und ab dem Brenner, hat sich das gewünschte Bild am Himmel - blau - eingestellt.

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Aber es zog sich doch hin und das Navi sagte mir einen Zieleinlauf gegen 19:30 Uhr vorher.
Am Hotel angekommen erstmal die logistik geklärt, Auto mit Anhänger eingefädelt und dann feststellen müssen, daß die Küche schon zu hat und es gar kein "normales" Restaurant ist. Man bestellt beim Frühstück schon das Abendessen. Na-ja, viel Hunger hatte ich durch ausreichenden Reiseproviant nicht, also bei 2, 3 üblichen Abend-Getränken und etwas zum Knuspern den Abend ausklingen lassen.

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Tag 1

Wie von den Wetterfröschen schon vom Dach gepfiffen, stellte sich der Tag mit bestem Wetter vor.

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So ging es direkt vom Parkplatz rechts ab auf den Lavaze

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Und dazu natürlich gleich mal ein Bild mit Moped. Die Gixxer war ja das erste Mal in den Alpen.

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Weiter ging es bis Birchabruck, rechts ab, Passo Costalunga (Karerpass) nach Vigo di Fassa. Rüber nach Moena, und über den San Pellegrino nach Cencenighe Argodino. Ich lag entspannt in der Zeit und habe die Tour um eine Schleife über Alleghe, Stelva di Cadore, den Passo Staulanza nach Dont erweitert.
Alleghe war auch die erste Cappuccino-Pause angesagt.

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Also ging es weiter. In Dont angekommen, lief es so gut die SP251 entlang, daß ich am geplanten Abzweit einfach weiter gefahren bin.
Irgendwann wird es schon ein Ortsschild geben. Und wenn nicht, gibt es am Rand der Erdscheibe hoffentlich ne Tanke.
Bestes Mopedgeläuf, perfekt!
In Longarone angekommen habe ich erstmal auf die Karte geschaut und in Anbetracht der weitern Möglichkeiten beschlossen, bis Dont zurück - yeah! - und über den Passo Duran nach Agordo zu fahren. Auf dem Passo Duran luden beste Rahmenbedingungen für eine Cappuccino-Pause ein, nicht ohne ein leckeres Stück Kuchen zu genießen.

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Gestärkt die Abfahrt nach Agordo und über die SP3 über Rivamonte Agordino nach Gosaldo. Dann auf die SP347 über Tonadico nach Mezzano. Es war nicht der Rand der Erdscheibe, aber tanken mußte ich dennoch.
Nach Mezzano links auf die SP80 durch den Tunnel nach Canal San Bovo. Ich habe es wieder verpaßt die SP79 zu fahren, da es von der Umgehungsstraße kein Schild gibt. Man muß durch den Ort, und kommt wohl automatisch auf die SP79 ÜBER den Berg. Na-ja, is für 2026 notiert.
In Canal San Bovo über die markante Brücke die Seite des Torrente Vanoi gewechselt und Kurs auf den Passo Brocon genommen. Mit seinen 1616m war es an diesem Tag dort die Wolkenuntergrenze.

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Sieht zwar etwas trübe aus, aber Wetter war schön, im Hintergrud sieh man ja die Sonne scheinen. Übrigens, wer sich noch verwirklichen will, Albergo Passo Brocon ist zu kaufen.
Die Abfahrt nach Süden führte dann über Castello- und Pieve Tesino nach Telve und von dort über den Passo Manghen wieder ins Val di Fiemme.

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Mit etwas über 2000m und schon nach 18 Uhr war es auf dem Manghen doch etwas frisch. Und die aufsteigende Luft aus dem Valsugana hat einige Wolken mit gebracht. Aber es ging jetzt abwärts ins Val di Fiemme.
Nach 320km, Home-Run, das Essen und nen Bierchen warten.

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Tag 2

Heute ging es auf die andere Seite vom Etsch-Tal. Ich hatte mir 3 Varianten offen gelassen, nach Madonna di Campiglio Tione di Trento, Ponte Arche und Trento zurück oder eins weiter über Storo durch's Ledro-Tal oder - wenn es die Zeit hergibt über den Idrosee und das Val Vestino und den Gardasee Arco und Dro zurück. Dann muß es aber schon gut laufen. Egal, Optionen sind alles. Am Ende ist es die mittlere Variante durch das Ledro-Tal geworden.

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Keine Querung des Etsch-Tals ohne den Mendelpaß geatmet zu haben. Diesmal leider mit etwas Verkehr. Aber der Tag ist ja noch jung. Für einen Cappuccino war es noch zu früh als gleich weiter über Fondo und am Lago di Santa Giustina richtung Dimaro/Passo Tonale.
Herrliche Panorama-Kurven und im Hintergrund tragen die Berge "Dauerwelle"

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Und der Blick auf den Lago di Santa Giustina und die Brücke Richtung Cles war mir auch eine kurze Pause wert.

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Bis Dimaro war es dann weniger spannend. In Dimaro dann angekommen ging es links ab Richtung Madonna di Campiglio. Dort angekommen, gibt es einen Tunnel für den Durchgangsverkehr, aber ich wollte mir doch mal den Ort ansehen.
Ei, ei, ei, eng und voll auf den Wintersport ausgerichtet, kein Platz zum parken und Pause machen.
Nicht mein Ding, also gleich weiter Richtung Süden. In Tione di Trento war die Lust auf Cappuccino und was Süßes dann unüberwindbar. Bin auch in der Innenstadt fündig geworden. Ganz entspannt Moped geparkt und 5m daneben in den Stuhl gefallen. Genau mein Fall. :-)

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Die Zucker-Nerven wieder beruhigt ging es weiter nach Süden bis Storo. Die Variante über den Idro-See lag zeitlich nicht mehr im Rahmen. Also in Storo links ab hoch ins Ledro-Tal. Ich hatte es noch dunkel in Erinnerung, der Weg durch die steile Klamm ist schon faszinierend. Richtig coole Passage. Am Ledrosee dann nochmal kurze Pause und die weiteren Stationen geplant.

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Der Plan war dann in Riva del Garda tanken und dann Richtung Norden über Tenno, Ponte Arche, Sarche, Toblino-See nach Trento. Dann etwas durch's Gewimmel wieder die Seite des Etsch-Tals wechseln und dann, -!- dann von Lavis bis Molina di Fiemme das Val di Cembra hoch.
In ganzer Länge, ungekürzte 38km im 360 Grad Kino und Force-Feedback-im Sitz!. Mit ein paar Ortschaften - geschenkt :-)
Nachmittags, die Sonne im Rücken, gute 22 Grad, keine Radfahrer und die handvoll Auto's lagen perfekt, ging alles volley ohne warten.
Es war das Highlight der Tour. Perfekt - in 27 min war alles schon wieder vorbei.

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Leider hatte die Bar al Lago gerade 4 Wochen Herbstferien. Aaaargh, ich hatte mich seit Riva schon auf ne Pizza gefreut.

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Also ging es die paar Km nach Varena ins Hotel und dann zum Essen, Bierchen, ...

Tag 3

3. und letzter Fahrtag. Heute ist eine kleinere Runde angedacht. Entspannt Frühstücken und natürlich früher zurück, da ja die Raketen wieder eingeladen werden müssen. Der Plan war "über die Dörfer" nach Levico Terme. und dort noch etwas für die Heimfahrt einkaufen.

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Nach dem Frühstückt ging es wieder über Molina di Fiemme diesmal an der Ostseite des Val di Cembra bis Sover und links ab in die Berge. Über Montesover und Settefontane bin ich auch noch nie gefahren, ist aber schöner als ein paar Meter weiter über das Valcava. Ist notiert ... :-)
Bei Bedollo habe ich doch anhalten müssen und mir die Baum-Kobolde angesehen.

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Man kann über Baumsterben jammern, klar, andere machen was draus.

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Und klar, Greta im Dirndl darf auch nicht fehlen!

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Sicherlich, über den Sommer wird hier schon viel los sein ....
Es ging die SP38 weiter. Es folgten zwei kleine Seen, am zweiten, dem Lago di Serraia habe rief mich mein süßer Zahn zur Pause "auf" dem See mit Cappuccino und etwas Süßem dazu.

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Bei super Wetter und bester Aussicht auf den See ...

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... konnte ich auch die Parkplätze beobachten. Und es ist wie immer, steht ein Moped da, dauert es nicht lange ... :-)

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Das schöne hier ist, es stört sich keiner daran, daß wir hier für ne halbe Stunde auf der Promenade stehen.
Also wieder los und in Baselga di Piné auf die SP66 über Valt und Montagnaga Richtung Pergine. Ziel war ja eigentlich Levico Terme, aber kurz hinter Pergine konnte ich der dem Ruf der SP12 hoch nach Vetriolo Terme nicht wiederstehen. Also links ab, der Berg ruft.
Schon etwas anspruchsvoll, recht eng und kaum mal 50m geradeaus. Bevor ich in Vetriolo Terme wieder die SP11 runter nach Levico bin habe ich diesmal noch einen Abstecher zur "Panarotta 2002" gemacht. Manchmal ergeben sich Aussichten, die einen wirklich überraschen. Auf der Anfahrt mußte ich schon mal anhalten und das Panorama genießen.

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Oben angekommen eröffnet sich ein Blick nach Nord-Osten, da kann man sich nur schwer satt sehen.

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Klettert man noch die 100m hoch zum Berg-Kamm, kann man schön auf die andere Seiter der Lagorei ins Valsugana sehen. Mit Blick auf den Kaiserjäger und Caldonazzo.

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Danach startete ich den Abschwung nach Levico, um dort wie geplant noch etwas für die Heimfahrt einzukaufen. Den Proviant verstaut ging es über bekannte Wege durch's Val dei Mocheni über Canezza diesmal linksseitig das Tal hoch. Leider habe ich irgendwie den Abzweig auf die SP83 verpaßt, so ging es über den Passo Redebus über Centrale und Montesover wieder das Val di Cembra hoch zurück ins Hotel.
Auf dem Weg zum Essen hat sich das Val di Fiemme nochmal im schönsten Abendlicht gezeigt. 3 richtig geile Tage!

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Abflug

3 perfekte Fahrtage von denen ich noch eine Weile für den kommenden Winter zehren kann. Die Rückfahrt lief entspannt und ohne Stau. Mit Anhänger einen Schnitt von knapp 90, läuft!
Und mit der GSX-R in die Berge?
- jederzeit wieder!

\\ Carsten


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