So, es war wieder soweit. 26./27. Jul. 2021, 2 Tage Trackday auf dem Misano World Circuit
mit anschließender Entspannungsphase am Levico-See.
Nachdem 2020 ein Besuch in Misano wegen diversen Virus-(dessen Namen man nicht sagen darf)
beschränkungen ausgefallen war, konnte ich dieses Mal wieder entspannt auf die Reise gehen.
Der, dessen Namen man nicht sagen darf, war zwar nicht weg, aber es war entspannt.
Begonnen hat alles im Vorfeld schon mal mit einem Besuch beim ADAC, die übliche Autobahnplakette
für Österreich (diesmal digital, nix mehr kleben) und dem Brennerpaßticket.
Neu war dieses Jahr wegen dem Ding, dessen Namen man nicht nennen darf, das EU-dPLF,
dem europäischen digitalen Personen-Lokalisierungs-Formular, welches man für die Einreise nach
Italien (und anderen Ländern) brauch.
Irgendwie komisch, man füllt online aus, wer man ist, wo man hin will und warum. Sonst ist man
einfach losgefahren. Ein Punkt, wo man eine Ahnung bekommt, was freies Reisen wirklich bedeutet.
Montag und Dienstag war Trackday, also ging es am Freitag vorher mit Packen los. Samstag dann
die erste Etappe nach Österreich mit 1 Übernachtung und Sonntag dann entspannte Anreise nach Misano.
Und nachdem Abenteuer-Urlaub in 2019 hoffte ich natürlich auf eine entspannte Woche mit 2 Tagen auf der Renne und 2 Tagen zur Entspannung ins Hotel am Levico-See.
Was ich natülich nicht bedacht hatte, es ist Ferienzeit und BY und BW hat Ferienbeginn.
Ups, Ab Nürnberg war dann doch viel los. Der Verkehrsfunk lies es schlimmerer befürchten,
als es am Ende war. Aber voll war es dennoch.
Also abends gut in Jenbach (A) angekommen und eingecheckt. Dann auf die Terrasse und
das erste Reise-Bier genossen und Essen bestellt.
Am Abend gab es noch eine Gewittervorstellung auf der Inn-Tal-Bühne … ,
die üblichen Protagonisten,
(König Donner, Prinzessin Blitz, der tapfere Ritter Wind und der Regen als Hofstaat)
sehr imposante Vorstellung, hatte ich gar nicht gebucht...
Am Morgen dann ein von Heimatfilmen nicht zu übertreffendes Frühstück auf der
Sonnenterrasse mit Kühen auf grüner Wiese und weiter hinten streiten sie die
Raaben und die Rot-Milane um die besten Sitzplätze in den Bäumen.
In der Ferne spielen ein paar Mopedfahrer das Lied aller Mopedfahrer die einen Paß hinauf ballern …
Geil, ab morgen spiele ich auch mit!
Also nochmal volltanken und um halb elf ging es dann los. Die übliche Route über Insbruck, Mautstation (der Kühlwasserbehälter hat diesmal gehalten), Brennerpaß, … ab da eigentlich nur noch bergab bis an die Adria. Aber wie schon erwähnt, es ist Urlaubszeit und es wurde voll. Ab Brixen bis Bozen, vor Trento und Rovereto war es zäh. Ab dann ging es verkehrsmäßig entspannt durch. Um Bologna hat mir die A-Temp-Anzeige mal eben 35.5°C angezeigt,
daß ließ erahnen, wie es morgen in der Lederkombi auf der Strecke werden wird.
Ich war so gegen 18 Uhr in Misano angekommen. Autobahn runter und auf dem Weg zur
Strecke gab es eine Baustelle mit einspuriger, ampel-geregelter Verkehrsführung.
Dort bekam ich dann die erste Bestätigung, daß ich in Italien bin:
# „Lichtzeichenanlagen“ sind als gut gemeinte Hinweise zu betrachten.
# Wer zu früh anhält, wird einfach überholt.
# Die Socialmedia-Kanäle müssen auch während der Fahrt bedient werden.
# Wer ein Falt-E-Roller quer auf dem Moped transportiert, muß das Thema Einspurfahrzeug
JETZT differenzierter betrachten.
(ok, der vorletzte Punkt ist wohl keine speziellle italienische Eigenschaft.)
Da erst ab 21 Uhr Einlass war, hatte ich geügend Zeit, im Hotel einzuchecken.
Die Aussicht aus dem Zimmer ist jetzt nicht ganz so Familientauglich, aber für
das eigentliche Vorhaben echt cool! :-)
Also Zimmer in Empfang genommen und wieder raus, um schon mal den „heiligen Boden“ zu
betreten und mich etwas umzusehen.
Ich war in Box 12 untergebracht, unweit vom Kiost im Paddock. :-)
Misano eben, Cappuccino 1.40€, Wasser 0,5 1.30€ Bier 0,5 frisch gezapft 3€.
Kurz vor 21 Uhr war dann Einlaß. Wegen dem Ding, dessen Namen man nicht nennen darf,
war nur die Eigenerklärung – bin gesund und habe keine Beschwerden – abzugeben und los ging´s.
Vor der entsprechenden Box parken, die Boxen-WG begrüßen und dann eben die WG einrichten.
Nachdem die Boxen-WG-Kollegen nach Misano ins Hotel gefahren sind habe ich anschließend noch mit dem/der Parkplatznachbar*in (aua!) nen Bier getrunken, nen Spare-Rib genascht und gegen halb 12 die paar Meter ins Hotel gelaufen.
Wie immer, die erste Nacht nicht so gut geschlafen, aber heute geht´s ja los.
Also Transponder und Gruppenaufkleber geholt. Gruppe 1 – mit den Worten „die gemütliche Gruppe“.
Auch eine liebevolle Umschreibung der (auf Trackday´s) unerwünschten Eigenschaft „langsam“.
Egal, es stand also am Vormittag das Qualifying für die nächste Gruppe an.
Um 9:00 Uhr ging es dann für die „Gemütlichen“ los. Reifen waren ja dank Zeitschaltuhr
schon reichlich gewärmt, also gleich als einer der Ersten raus in der Hoffnung auf freie Runden.
Aber das hielt nicht lange vor. Nach der ersten Runde kamen dann die auf die Strecke,
welche eben nicht als erste raus wollten. Also hatte ich Verkehr. Und dann ist so ein
Qualifying immer so ne Sache. Eigentlich keine wirklich freie Runde erwischt.
Wenn ich dann mal durch nen Pulk durch durch war und etwas Abstand zu den nächsten hatte,
hielt es doch keine ganze Runde, und ich mußte mir den nächsten Weg vorbei suchen.
Aber es klappte. Mein ursprüngliches Ziel unter 2min zu kommen erwies sich als sehr
konservativ und wurde schon im ersten Turn erreicht.
(hätte nicht gedacht, daß ich 2019 so langsam unterwegs war)
Oschersleben und Brünn haben in der Zwischenzeit doch geholfen.
Das Qualifying konnte ich dann am Vormittag mit einer 1:58 und dem Sprung als Vorletzter
in die Gruppe 2 abschließen. Die vorletzte Position war sicher auch dem Verkehr geschuldet,
aber ich hatte für den Nachmittag ne Aufgabe. :-) Der lief dann auch immer besser, weniger
Verkehr und ein immer besserer Rhythmus ließen mich gleichmäßiger und entspannter werden.
So langsam entwickelte sich über die Runde ein Schaltschema – ich hatte ja etwas kürzer übersetzt –
und die Linie wurde dank der „Klett-Funktion“ bei den etwas schnelleren Fahrern besser und besser.
Die Rennen am Nachmittag habe ich ausgelassen, so konnte ich nach 2 Turns entspannt duschen gehen.
1. Tag war super, alles heile gelassen – Top!
Die am Vorabend geplante neue Gruppeneinteilung wurde auf den Mittag vom 2. Fahrtag
verschoben. Die Gruppen waren auch recht gut sortiert, man hat nur wenige Überschneidungen
der Zeiten und Gruppen gesehen. Also ging es auch für mich in der mittleren Gruppe weiter.
Ich hatte da ja noch ein paar Stellen, die noch Verbesserungspotential hatten. Ende Start-Ziel
die Rechts-Links, die Doppel-Rechts (4, 5) sauber an- und unter Zug durchfahren, die nächste
Links auf die Gegengerade besser hinterschneiden um früher die Drosselklappen auf Durchzug
zu stellen, die Anfahrt auf Kurve 10 und die drei schnellen Rechts (11, 12, 13), der Einlenkpunkt
auf Start-Ziel (16) … also eigentlich überall was zu tüfteln.
Misano ist sooo geil zu fahren. Es gibt langsame Ecken, wo man sauber fahren muß, um die Linie genau
zu treffen und auf der anderen Seite gibt es Stellen, wo man einfach mutig laufen lassen kann.
Also ran an´s Buffet.
Wetter ist warm, aber zum Glück bewölkt. Wenn bei gut 30 Grad noch die Sonne brennen würden,
dann wäre es echt nen zähes Geschäft.
Bei einem Turn hatten wir Sonne und es wurde richtig warm unterm Leder. Nach den 20 min war ich platt,
als hätte ich versucht 5 Sekunden zu finden. Aber es lief echt gut, so konnte ich den 2. Tag
über 1:56,8 zum Mittag am Ende mit einer 1:54,7 abschließen.
Und das ist der wehmütige Blick am 2. Tag, letzter Turn, letzte Runde, irgendwann ist dann halt
auch dieser Moment gekommen:
So sieht´s dann eben aus.
In der Box angekommen schnell die Klamotten aus, Duschen und dann ein Erfrischungs-Bier mit
den Kollegen in der Box – herrlich!
2 richtig geile Trackday´s!
Nach dem Zwischen-Bier ging es dann an´s Packen und Einräumen. Die Boxen-Kollegen hatten noch
den Rest der Woche mit ihren Mädels in Misano geplant und ich blieb noch eine Nacht länger,
damit ich dann am Mittwoch entspannt die Heimfahrt mit Zwischenstation in Levico-Terme angehen kann.
Also planten wir noch ein gemeinsames Abendessen in Misano. Anhänger gepackt und im Fahrerlager
noch umgeparkt, damit der Platz hinter den Boxen für die nächsten Teilnehmer frei wird und dann
erstmal ins Hotel. Das kleine Hotel direkt an der Strecke kann man durchaus empfehlen.
Ich hatte mich kurzentschlossen gegen Pavillon und Luftbett und für das kleine Hotel entschieden – gute Wahl.
Also hatte ich relativ schnell eingepackt und noch etwas Zeit ein paar Eindrücke zu sammeln.
Hatte ich schon erwähnt, daß es warm war?
Und die Teilnehmer werden auch immer älter!
Zeit für innovative Konzepte. Statt "Tagespflege" würde ich aber "Trackday-Pflege" schreiben.
Die Jungs nebenan waren mit 8 Leuten in der Box und haben gefühlt nach jedem Turn die Reifen
gewechselt. Die waren dann einfach übrig.
Wohlgemerkt, nach einem Tag!
Sieht gut aus, am Brennerpaß würde ich die Fahrzeuganordnung tauschen. :-)
Soweit – sogut.
Bis hierhin war alles schön, entspannt und echt gut gelungen …. Aber eben nur bis hierhin,
und das Theater fing an. Nachdem vor
2 Jahren
es auf der Hinreise einige Hürden zu überwinden galt, ging es diesmal auf der Rückreise bzw.
am Vorabend los. Als ich dann gegen halb 8 die 2 km nach Misano rein wollte, sprang das Auto
zwar an, ging aber beim Gas-geben gleich wieder aus. Jedes Mal, sprang an – Gas geben – aus!
Ich konnte also nur im Leerlauf „fahren“. Mr. Google sagte mir was vom defekten/verschmutzten
Luftmengensensor.
Ok, aber nicht mehr heute Abend!
Die Jungs angerufen und Bescheid gesagt. Die haben mich dann auch gleich zum Essen abgeholt.
Danke nochmal dafür, war ein super Abend mit Euch!
Der Rückweg war dann mit Taxi geplant, wir wollten ja alle ein (oder mehrere) Bierchen trinken.
Wie das halt so ist, fernab der Heimat …. :-) Also ab an den Strand zum Essen und anschließend
noch auf ein Getränk zu „Hochey“, Ristorante da Paolino in Misano.
Er war ein guter Freund und Mentor von Marco Simoncelli (Sic#58). Irgendwie ist auch eine seiner Renn-Moped´s bei ihm im Restaurant gelandet …. Und wird jeden Abend um 22:25 in Gedenken an Sic#58 angelassen. Was heißt „angelassen“ … er improvisiert eine Moped-Hymne inklusiv Drehzahlbegrenzer und Flammen aus dem Auspuff. Und das jeden Abend.
Die Bude voll und auf der Straße draußen nochmal 100 Leute.
Mach das mal in D, es ist 22:30 Uhr, 110 db und Abgase im Restaurant. Mehr brauche ich hier nicht
schreiben, oder? Wir haben dann den Abend noch bis ca. 2 Uhr in einer Bar bei gesunden Vitamin C-reichen
Caipirinha ausklingen lassen.
Anschließen noch ne kleine Taxifahrt von 2,3 km für 25€ …. Auf die Fragen, ob er sich sicher sei,
daß es 25€ sind, meinte er nur „ja, nachts 25, tagsüber nur 20“. Es war 2 Uhr nachts, ich hatte
ein paar Cocktails intus und war ziemlich müde … zahlen und fröhlich sein! Alte Zocker-Weisheit!
Ich ahnte ja noch nicht, daß gleich der Tür-Code am Hotel nicht funktioniert.
Nachdem ich 10min alle Möglichkeiten von Eingabe und „Bestätigungen“ auf Tast A und/oder B durch
hatte, bin ich einmal auf der Suche nach irgendeiner offnen Tür oder Fenster ums Hotel gelaufen.
Fehlanzeige, alles dicht. Dann habe ich der Reihe nach alle 3 Telefonnummern angerufen,
welche dort angeschrieben waren.
Bei der ersten ging keiner dran – welch Wunder nachts um halb-drei, die 2. War nicht erreichbar
und bei der 3. habe ich "auf´s Band“ gesprochen. Das half mir aber auch nicht weiter, Tür blieb zu.
Ich habe dann noch ein wenig auf der Tastatur gedaddelt und etwas an der Tür gepoltert ….
Und irgendwann kam tatsächlich jemand ziemlich verschlafen die Treppe herunter.
Ich habe keine Ahnung ob es ein Angestellter oder ein anderer Gast war. Ich habe ihm jedenfalls
sofort mit meinem Hotelschlüssel durch die Tür gewunken, die er dann auch wortlos öffnete.
Ich habe mich mit „Scusi“ „grazie mille“ auch 1000 mal bedankt, er ging aber nur wortlos
wieder nach oben.
Egal, ich war auf der richtigen Seite der Eingangstür! Ok, kurz vor 3 – ich lag endlich im Bett.
Heimreise steht an, mal sehen was das Auto nach der gestrigen Show-Einlage so meint.
Erstmal Frühstück, dann Anhänger holen und dann Richtung Levico-Terme, noch 2 Tage entspannen.
Baden gehen, Essen und Trinken genießen, 5fe gerade sein lassen. So der Plan!
Frühstücken und auschecken lief ohne Zwischenfälle. Natürlich hat der Hotelbesitzer vom nächtlichen
Zwischenfall erfahren, hatte ja inzwischen auch das Handy abgehört. Er war auch sehr bemüht,
mir klar zu machen, daß das eigentlich ja gar nicht sein könne, da die Tür die ganze Nacht auf „offen“
gestanden hätte und die Code-Funktion gar nicht eingeschaltet war. Und wenn er auf Code umschaltet,
dann funktioniert es auch … Das ging auch an dem Morgen tatsächlich (wieder) bis auf einmal, aber das
hat der Herr dann auch schnell überspielt. Es war mir ja auch egal, vorbei ist vorbei.
Also zum Auto. Und dieses Auto sprang an und nahm auch ganz normal das Gas an.
Aaah, kleiner Spaßvogel! BMW - Bayer Macht Witze! Ich fande den bayrischen Humor schon immer
- ähh - erklärungsbedürftig.
Gut, ab ins Fahrerlager und flux den Anhänger geholt und dann auf nach Levico.
Ein Blick auf die Tankuhr sagte mir leise, daß es besser wäre, nochmal nachzufüllen.
Und wie gerufen war auch gleich ne Tanke da. Das üblich Vorgehen: hinfahren, Motor aus,
tanken, bezahlen, Motor an, losfahren.
Wo ist der Fehler? Genau: LOSFAHREN
Starten ging, Gasgeben – Aus! Ich habe mich zwar noch bis auf die Straße zurück gekämpft,
aber dann eingesehen, daß ich ja bei jeder Ampel oder Stau auf der Autostrada das gleiche
Problem habe. Also das wieder das übliche Vorgehen:
# ADAC anrufen,
# auf dem schattigen 10m-Streifen warten,
# abschleppen,
# Werkstatt,
# und hoffen, daß es noch heute machbar ist.
Nachdem ich knapp 2h auf den Abschlepper gewartet habe, sind wir dann nach Rimini in die Werkstatt.
Dort angekommen eröffnete mir der Chef, daß eben gerade Mittag sei und es dann um halb 3 weitergeht.
Es war 13:10h. Volltreffer!
Aber das Gute am Warten allein in einer Werkstatt gegenüber dem Warten in einem 10m langen
schattigem Bereich an einer Straße ist, man kann ja schon mal anfangen.
Alte Liebe rostet nicht, mein Auto und ausländische Werkstätten.
Mr. Google erzählte mir ja was vom Luftmengensensor, gut, dann also den mal ausgebaut und mit
Bremsenreiniger sauber gemacht und wieder eingebaut. Motor starten – geht. Gas geben – geht auch.
10min laufen lassen und nochmal getestet – geht immer noch.
Ok, ein Blick auf die Uhr zeigt kurz nach 14h. Ich entschied, die knappe halbe Stunde noch
zu warten und die Jungs wie geplant mal mit dem Tester ans Auto zu lassen.
Der Tester zeigte auch einen behobenen Fehler mit dem Luftmengensensor. Und als er Gas geben
wollte, ging der Motor wieder aus und es ploppte eine Fehlermeldung über den Nockenwellensensor auf.
Bingo! Volltreffer. (Ich hätte sonst ja tatsächlich weiterfahren können)
Leider war an dem Nachmittag kein Ersatzteil in Rimini aufzutreiben und mußte bestellt werden.
Lieferung dann am nächsten Tag gegen 10h. Also nochmal ADAC anrufen und die Kosten klären,
Hotel bis 85€ und Taxi bis 52€ werden übernommen. Die Werkstatt hat mir dann noch geholfen,
nen Hotel zu finden und dann los. Taxi und ab ins Hotel.
Eine Nacht Rimini. Na klar, warum nicht? So wie ich gerne in Italien nen Glas Wein trinke,
mag mein Auto halt in die italienische Werkstatt. Obwohl, letztes Mal war es auf dem Hinweg
ja noch Österreich.
Aber war es nicht ein berühmter Fußballspieler ... Mailand oder Madrid, egal, Hauptsache Italien!
So habe ich dann auch gelernt, wie der Strand in einem Touristenzentrum aussieht.
Und was das Wort „Teutonengrill“ bedeutet.
Krass, so viele Sonnenschirme, wie hier stehen, kann doch selbst China nicht herstellen. Und das geht die ganze Adria-Küste entlang.
Ich habe mir erstmal die Nr. vom Strandabschnitt und das nächste größere Hotel notiert, damit ich später auch wieder heim finde. :-) Also denn, Strand hoch, Strand runter, und mal sehen, was es so alles gibt.
Mit 120 PS die Touristen auf dem Luftkissen über´s Wasser ziehen, aber wenn´s eng wird,
dann paddeln. Über die Prioritäten kann man ja nochmal reden.
Am Abend noch was Schönes gegessen und getrunken, Vino Casa - mezzo litre und dann ab ins Bett.
Morgens dann Frühstück und beim auschecken nachgefragt, ob notfalls noch ne Nacht
– man weis ja nie – möglich wäre. Dann wieder Strand hoch, Strand runter und warten auf
den Anruf aus der Werkstatt. Der kam dann endlich um 11:45h und ich kann das Auto entweder
bis 12:30h oder erst wieder um 14:30h nach der Mittagspause abholen.
Also: Attacke! Kurz ans Hotel und die junge Dame gebeten, mir ein Taxi zu rufen. War als
besetzt ... dann kam die Cheffin und fand in der "goldenen" Schublade noch eine andere Taxi-Nummer.
- kennt ihr auch die Schubladen, wo immer alles reingelegt wird?
Das ist wie die "goldene" Kiste in der Werkstatt, wo immer alles reingelegt wird,
was mal übrig ist. "Haben ist besser als brauchen!":-)
OK, ich warte draußen.
Auf einmal stand da jemand mit weißem Hemd und schwarzer Anzughose und fragte nach der Person,
die ein Taxi bestellt hat. Und ich denke noch so: Hä? Habe gar kein Auto kommen sehen ….
Um die Ecke stand ein schwarzer Bus mit getönten Scheiben, mmhhh, der Fahrer mit weißem Hemd
und Anzughose ...
Ok, es war mit Sicherheit kein Student, der ein paar Euro verdienen will.
Und plötzlich fallen einem wieder alle Filme ein, die man so über Italien gesehen hat.
Meistens wartet in dem schwarzen Bus mit getönten Scheiben ein freundlicher Herr, der einem
ein nicht auszuschlagendes Angebot macht.
Und jeder kennt auch diese "nicht auszuschlagenden Angebote" ...
Aber manchmal muß man einfach etwas Vertrauen in die Menschen haben, wird schon werden.
Und dann habe ich die geilste Taxi-Fahrt ever erlebt.
Ich weiß nicht, wer ihm gesagt hat, daß ich bis 12:30h in der Werkstatt sein muß, aber irgendwer
hat es ihm wohl gesagt.
2-spurige Straße mit ebenfalls 2-spurigem Kreisel voraus. Links am Curb angefahren, vorm
Kreisel über die rechte Spur gezogen, rechts am Bordstein entlang in den Kreisel eingefahren,
dann mit der linken Seite den gepflasterten Bereich in der Mitte genommen, rechts am Curb wieder
aus dem Kreisel raus, dann gleich auf die linke Spur und an 2 Autos vorbei.
Mega-Show!
Ich hatte ein Grinsen im Gesicht, über das der Fahrer sich wahrscheinlich heute noch wundert.
So war ich jedenfalls pünktlich in der Werkstatt und konnte mein Auto in Empfang nehmen.
Bezahlen, Anhänger dran und endlich los Richtung Levico.
Nach der ewigen Po-Ebene kamen dann wieder die Alpen und somit auch die Entspannungsphase im Hotel in Sicht
Der Rest der Reise verlief dann entspannt und wie geplant. Leider hatte ich nur einen Tag im Hotel, aber da konnte ich gut von dem Rimini-Stop runterkommen. Der volle Kontrast!
Die Anderen waren am Essen, so hatte ich den Pool für mich. :-)
Natürlich hätte ich ohne den defekten Nockenwellensensor und die Sehnsucht meines Autos nach
Urlaubs-Werkstätten weder den Strand von Rimini noch die Fahrt im schwarzen Taxi erlebt,
aber bis zum nächsten Misano-Termin habe ich wohl ein anderes Auto.
Brauch jemand nen BMW E46? In Deutschland läuft der echt streßfrei!
\\ Carsten